Zeiss Ikon* Ikonta 521/2
Überblick
Die Zeiss Ikon Ikonta 521/2 ist eine klassische Mittelformat-Faltkamera. Sie wurde von der deutschen Firma Zeiss Ikon zwischen 1938 und 1952 produziert. Die Ikonta-Serie, zusammen mit ihrem weiterentwickelten Schwestermodell Super Ikonta, war berühmt dafür, eine Kombination aus Portabilität und hochwertiger Optik zu bieten.
Wichtige Merkmale: Die 521/2 teilt viele der gleichen Merkmale mit dem Rest der Ikonta-Reihe: 
  • Faltbares Design: Als „Faltkamera“ lassen sich Objektiv und Balg in das Kameragehäuse einklappen, was sie für eine Mittelformatkamera überraschend kompakt macht. Dadurch war sie eine beliebte Wahl für Fotografen, die große Negative aufnehmen wollten, ohne eine große und schwere Kamera mitzuführen.
  • Mittelformat: Die Bezeichnung „521/2“ zeigt an, dass sie 120er Rollfilm verwendet und ein großes 6x9 cm Negativ produziert. Eine Rolle 120er Film liefert acht Aufnahmen in diesem Format. Diese große Negativgröße ist einer der Hauptgründe für ihre Beliebtheit, da sie außergewöhnliche Details und einen schönen, klassischen Look ermöglicht.
  • Objektiv- und Verschluss-Kombinationen: Die Ikonta 521/2 wurde mit einer Vielzahl von Objektiv- und Verschlusskombinationen angeboten, wobei die Qualität des Objektivs meist den Preis der Kamera bestimmte. Die beiden häufigsten Objektive waren das Zeiss Tessar 105 mm f/3,5 und das Zeiss Novar-Anastigmat 105 mm f/3,5 oder f/4,5. Das Tessar ist ein Vierlinser und wird im Allgemeinen als hochwertiger angesehen, während das Novar ein Dreilinser ist, der dennoch ausgezeichnete Ergebnisse liefert. Die Kamera konnte mit verschiedenen Zentralverschlüssen bekannter Hersteller wie Compur, Compur-Rapid oder Prontor-S ausgestattet werden. Diese Verschlüsse boten Belichtungszeiten von 1 Sekunde bis etwa 1/400 Sekunde sowie eine „B“-Einstellung (Bulb) für Langzeitbelichtungen.
  • Manuell und mechanisch: Die Ikonta 521/2 ist eine rein mechanische Kamera. Sie hat keine Elektronik, keine Batterie und keinen eingebauten Belichtungsmesser. Der Fotograf muss Fokus, Blende und Verschlusszeit manuell einstellen.
  • Zonenfokussierung: Die Kamera ist eine Sucherkamera, kein Messsucher. Das bedeutet, dass sie kein integriertes Fokussiersystem besitzt. Man muss die Entfernung zum Motiv schätzen oder einen externen Entfernungsmesser verwenden und den Wert am Objektiv einstellen. Daher wird sie oft mit der Technik des Zone Focusing genutzt, bei der der Fotograf die Schärfentiefe des Objektivs einsetzt, um einen bestimmten Entfernungsbereich scharf abzubilden.
  • Doppelbelichtungssperre: Die 521/2 verfügte als weiterentwickeltes Modell innerhalb der Ikonta-Serie über eine Doppelbelichtungssperre, die verhinderte, dass ein Bild versehentlich zweimal belichtet wurde.
  • Sucher: Sie besitzt einen einfachen optischen Sucher zum Bildausschnitt.
In Summe ist die Zeiss Ikon Ikonta 521/2 ein Zeugnis der hochwertigen deutschen Handwerkskunst ihrer Zeit. Sie ist eine leistungsfähige und elegante Kamera, die trotz ihres Alters noch immer wunderschöne, hochauflösende Bilder erzeugen kann. Für Sammler und Liebhaber ist sie eine geschätzte Kamera, die sowohl durch ihr Design als auch durch den bewussten, manuellen Aufnahmeprozess begeistert.
 
 
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